Ein Rundgang durch Heiligenrode
Wir beginnen unseren Rundgang im Zentrum Heiligenrodes bei der
Klosterkirche St. Marien.
Mit der Errichtung der Kirche wird sehr wahrscheinlich im späten 13. Jahrhundert
begonnen worden sein und zwar, wie üblich, mit dem Chor. Das erklärt auch die geringere
Höhe dieses Teils der Kirche. Am Mauerwerk erkennt man, dass der Höhenunterschied
ursprünglich noch grösser war.
Am Giebel ist über den drei Chorfenstern ein sogenanntes Blendfenster ohne
Mauerdurchbruch angeordnet. Dies ist ein Stilelement der Gotik, um grössere Wandflächen
zu gliedern.
Die beiden
Stützpfeiler neben den Chorfenstern enstanden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
nachdem sich deutliche Verformungen in der Giebelwand gezeigt hatten.
Die nächsten beiden
Seiten zeigen die Kirche von innen.
Links sehen wir die Süd-Ost-Ansicht der
Klosterkirche.
Die Klosterkirche hat keinen Turm, der das Dach überragt, er endet unter der Dachhaut.
Warum die Kirche keinen „echten” Turm erhielt, ist nicht überliefert.
Türme nutzte man u.a.
als Ort für die Glocken, als Treppenhäuser, um Zutritt zu Emporen und Dachräumen zu
erhalten und sicher auch als Prestigeobjekt. Vielleicht war es Geldmangel, der den
Bau verhinderte.
Allerdings gab es auch technische Gründe, die die Errichtung eines Turmes als nicht
ratsam erscheinen ließen: Der sandige Untergrund am Rande der Klosterbachniederung
dürfte Bedenken hervorgerufen haben. In ihm entstehen bei zunehmender Bauhöhe Zustände,
die Gefahren für ein Bauwerk mit sich bringen können. Die unterschiedlichen
Belastungen durch Kirchenschiffwände und Türme verursachen verschieden große
Setzungen und ständig auftretende Risse im Mauerwerk.
Links sehen wir die Nord-West-Ansicht der
Klosterkirche.